„Wir gehören fast schon zur Familie“
BRK-Sozialstation in Eging pflegt enge Bindung zu den Patienten
Eging am See. „Das ist auf dem Land noch ganz anders, als in der Stadt“, betont Claudia Wenig vom Team der BRK-Sozialstation in Eging am See. Hier pflege man eine sehr enge Bindung zu den Patienten. „Wir leben mit den Menschen, gehen teilweise täglich bei ihnen zu Hause ein und aus – irgendwie gehört man fast schon zur Familie“, erklärt die gelernte Krankenschwester im Austausch mit dem BRK-Kreisvorsitzenden Walter Taubeneder.
Um sich ein Bild von der Arbeit der zahlreichen Sozialstationen im BRK-Kreisverband Passau zu machen, hat der Kreisvorsitzende nun die Sozialstation mit 23-köpfigen Team in Eging am See besucht. „Wir arbeiten in zwei Schichten und sind von morgens bis abends unterwegs – Eging, Thurmansbang, Tittling, Aicha, Garham, überall in der Umgebung.“ In der ambulanten Pflege übernehme das Team dabei pflegerische Tätigkeiten, allerdings würden auch die Leistungen im Rahmen hauswirtschaftlicher Dienste stetig zunehmen. „Oft geht es auch darum, dass man putzt, einkaufen geht, Wäsche macht oder auch gemeinsam den Friedhof besucht“, erklärt Stationsleiterin Jutta Pangraz. Seit nunmehr 20 Jahren habe sich die BRK-Einrichtung in der Mitte der Gemeinde etabliert und versorgt derzeit über 100 Patienten im Umland. „Das Tolle an der ambulanten Pflege ist für mich der enge Kontakt zu Menschen und wir sind in der glücklichen Situation, dass wir noch Zeit für unsere Patienten mitbringen können“, so Claudia Wenig. Auf der Fahrt zum nächsten Patienten könne man genug Abstand gewinnen, um sich auf den nächsten Menschen einzustellen – „auch, wenn man nicht weiß, was einen im nächsten Zuhause erwartet“, beschreibt Jutta Pangraz auch eine der großen Herausforderungen. „Immerhin sind wir im Gegensatz zu einer stationären Einrichtung auf uns allein gestellt und müssen eigenverantwortlich Entscheidungen treffen.“
Oft sei man für die Menschen der einzige Ansprechpartner am Tag – „das macht unsere Arbeit auch irgendwie aus.“ Beide ausgebildeten Pflegerinnen fühlen sich in ihrem Beruf sehr wohl: „Wir sind ein kleines, aber wirklich tolles Team. Es geht familiär bei uns zu, der Zusammenhalt ist groß und das übertragen wir auch auf unsere Patienten“, ist die Stationsleiterin überzeugt. Das Image der Pflege sei deutlich schlechter als die Realität – „uns gibt die Arbeit mit den Menschen viel zurück. Wir arbeiten gerne in der Pflege“, so Pangraz abschließend. Dies kann der BRK-Kreisvorsitzende nach seinem Besuch nur bestätigen: „Hier kommt einem solche Begeisterung für die Pflege entgegen. Es ist schön zu erleben, wie Sie ihren Beruf mit Leben füllen, ganz im Sinne der BRK-Patienten.“