"Es geht uns immer um den Menschen"
Langlebenhof Passau und BRK machen gemeinsame Sache
Passau. Über das gesamte Jahr verteilt bietet der BRK-Blutspendedienst Bürgerinnen und Bürger immer wieder Gelegenheit, sich für die Gemeinschaft die Nadel legen zu lassen und etwas vom kostbaren Gut Blut abzugeben. "Blut zu spenden, bedeutet Leben zu retten - ein wirklich wertvoller und besonderer Dienst im Sinne des Gemeinwohls. Und diesen wollen wir natürlich entsprechend honorieren", macht der BRK-Kreisvorsitzende Walter Taubeneder deutlich.
Allein im letzten Jahr hat der BRK-Kreisverband Passau bei knapp 100 Blutspendeterminen im Landkreis Passau über 10.000 Spender erreicht. "Wer uns Gutes gibt, soll ebenfalls Gutes zurückbekommen", verweist der BRK-Kreisvorsitzende Walter Taubeneder auf die noch junge Partnerschaft mit dem Langlebenhof in Passau: So erhalten Blutspender seit einiger Zeit als Dank für ihre Spende eines der hochwertigen Produkte vom Langlebenhof. "Wir unterstützen uns damit gegenseitig: Der Langlebenhof hat was davon, wir als BRK unterstützen ein regional wertvolles Konzept und können unseren Spendern auch noch Gutes tun", so auch der BRK-Kreisgeschäftsführer Horst Kurzböck.
Auf knapp 25 Hektar baut die Lebensgemeinschaft Langlebenhof auf der Passauer Ries die robuste Power-Frucht an und stellt durch eine schonende Verarbeitung qualitativ hochwertige Demeter-Produkte her. "Von der Feldarbeit bis zum Verkauf - wir machen alles selbst. Sogar Unkraut wird bei uns von Hand gejätet." Und mit "wir" meint Viktor Merklinger unter anderem die Bewohner des an den Hof angeschlossenen Wohnheims für Menschen mit Beeinträchtigung. "Die Grundidee war es, Arbeit für die Menschen hier zu haben. Mit jedem Mitarbeiter ist es natürlich ein Prozess und letztlich entscheidet er selbst, in welcher Tätigkeit er sich zu Hause fühlt", erklärt der Geschäftsführer weiter.
Der Langlebenhof Passau ist ein Vorzeigeprojekt in der Vereinigung eines Behindertenwohnheims mit Produktionsstätte für Arionasaft und weiteren fruchtigen Lebensmitteln. Vor fünf Jahren war für das Team nicht daran zu denken, dass sich das Konzept als derartig erfolgreich entwickeln würde. Gründer und Stiftungsvater Hans Dorn hatte damals die Vision und Idee vom selbstbestimmten Leben von Menschen mit Beeinträchtigung - "dazu gehört eben auch eine entsprechende Arbeit." Dabei hat es die kleine Beere mit der großen Wirkung den Mitarbeitern jedoch alles andere als leicht gemacht. "In der Theorie hat sich der Anbau von Aronia gut angehört: Robust, schädlingsresistent und für Anfänger geeignet - von wegen! Es ist voll in die Hose gegangen", erinnert sich auch Verkaufsleiter Patrick Buttinger zurück. "Die ersten Jahre haben wir einfach nur gehackelt."
Wohnheim, Stall, Kelterei, Hofladen, Büro - alles findet sich auf dem schön angelegten Gelänge oberhalb der Dreiflüssestadt. Mittlerweile steht der Langlebenhof als erfolgreiches Unternehmen da und vertreibt seine Demeter-ausgezeichneten Produkte, vom Saft, über den süßen Aufstrich bis zur Beeren-Limonade, in diversen Einzelhandelsketten. "Die Produkte rund um die Apfelbeere kommen einfach gut an! Wo wir anfangs noch durch die Passauer Fußgängerzone gelaufen sind, um unsere Sachen anzupreisen, sind die Produkte heute in etwa 200 Supermärkten zu kaufen - und wir machen immer noch alles selber", betont der Geschäftsführer dabei stolz. Auch wenn das Unternehmen aufgrund des einzigartig menschlichen Konzepts noch rote Zahlen schreibt, ist das gesamte Team überzeugt: "Wir stehen hinter unserem Produkt und es wird funktionieren. Der Weg ist das Ziel."
Auf diesem Weg wird der Langlebenhof nun seit gut einem Jahr auch vom BRK-Kreisverband Passau unterstützt. "Auch wir sind von den Produkten und vor allem von dem besonderen Modell beeindruckt und überzeugt", erklärt Kurzböck. Seit Sohn Jochen ist ebenfalls Mitarbeiter im Team des Langlebenhofs - auch deswegen weiß der Kreisgeschäftsführer um die Bedeutung des wertvollen Konzepts. Beide Parteien sind stolz auf die Kooperation im Sinne der Menschen!