BRK-Rückholservice bringt Fördermitglied Kerstin Mayer zur Versorgung nach Hause - Schlaganfall im Ägyptenurlaub
Es ist ein Szenario, das mit großen Ängsten verbunden ist: Eine plötzliche schwere Erkrankung oder ein Unfall können dafür sorgen, dass der Urlaub zum Horrortrip mutiert. Genau das ist Kerstin Mayer aus Obernzell passiert. Sie hat Anfang des Jahres auf einer Nilkreuzfahrt in Ägypten einen Schlaganfall erlitten. Mit Hilfe des Rückholdienstes des Roten Kreuzes konnte sie schnell zurück in die Heimat gebracht und im Klinikum Passau behandelt werden. Heute geht es ihr glücklicherweise wieder gut. „Der Urlaub war ein Geschenk an meine Mutter zu ihrem runden Geburtstag. Leider kam dann alles ganz anders als erwartet“, berichtete Mayer bei einem Besuch des BRK-Kreisverbandes Passau. An die konkreten Geschehnisse nach dem Schlaganfall hat sie kaum Erinnerungen. Ihrer Mutter Anna-Maria Mayer stecken der Schreck und die sorgenvollen Stunden allerdings noch immer in den Knochen. Nachdem ihre Tochter tagsüber bereits über Kopfschmerzen und Übelkeit geklagt hatte, hatte die Mutter in der Nacht bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Ihre Tochter konnte nicht aufstehen, eine Gesichtshälfte hing schlaff herunter. „Sie hat einen Schlaganfall – das war mein erster Gedanke“, so Anna-Maria Mayer. Ihre Tochter wurde in ein Krankenhaus nahe der Anlegestelle des Schiffes gebracht und weiter nach Luxor verlegt. „Dazwischen lag eine Fahrt von rund 300 Kilometern durch die Wüste“, so Mayer. Die Verständigung mit den Ärzten war nur mit Hilfe eines Übersetzungsprogramms möglich. „Ich war einfach nur froh, als wir dann im Flugzeug saßen und nach Hause gebracht wurden“, betont Anna-Maria Mayer. Ermöglicht wurde die Rückholaktion durch den DRK-Flugdienst. Kerstin Mayer ist seit vier Jahren Fördermitglied des BRK-Kreisverbandes Passau. „Als Dankeschön und auch als kleine Gegenleistung haben die Fördermitglieder automatisch eine Auslandsrückholversicherung bei uns, sie können damit den DRK-Flugdienst und die BRK-Inlandsrückholung in Anspruch nehmen. Auch die Ehegatten oder Lebensgefährten sowie Kinder sind ebenfalls rückholberechtigt“, erklärte Kreisgeschäftsführer Horst Kurzböck. Ein wichtiger Lückenschluss, denn die gesetzlichen Krankenkassen dürfen auf Grundlage einer Entscheidung des Bundessozialgerichtes selbst im medizinischen Notfall die Kosten für Rückholungen aus dem Ausland nicht übernehmen. Doch oftmals entspricht die medizinische Versorgung im Ausland nicht dem deutschen Standard. Liegt keine Rückholversicherung vor, würden auf Betroffene massive Kosten für den Rücktransport zukommen.
Im Fall von Kerstin Mayer hat deren Schwägerin die Rückholaktion in die Wege geleitet. Sie hatte beim Roten Kreuz Bescheid gegeben. Das wiederum hatte sich um alle weiteren Schritte – von den Absprachen mit den behandelnden Ärzten bis hin zum Transport mit dem Flugdienst nach Passau – gekümmert. „Vom ersten Anruf beim Roten Kreuz bis zu meiner Ankunft im Klinikum Passau sind nur zwölf Stunden vergangen“, so Kerstin Mayer. Sie ist sehr froh darüber, dass ihr dank ihrer Fördermitgliedschaft so schnell geholfen werden konnte. Fördermitglied wurde sie vor vier Jahren nach dem Besuch eines Werbers, der sie im Zuge der jährlichen Haustürwerbung auf die Möglichkeit, das BRK durch eine Fördermitgliedschaft zu unterstützen, aufmerksam gemacht hatte. „Meine Oma wurde vom Roten Kreuz gepflegt. Ich wollte gerne helfen. Ich habe zwar gewusst, dass die Rückholversicherung auch mit dabei ist, aber man denkt natürlich, dass man so etwas nie braucht“, so Kerstin Mayer, die sich für den reibungslosen Ablauf des Rücktransports sehr herzlich bedankte. Kreisvorsitzender MdL Walter Taubeneder und seine Stellvertreter Helmut Willmerdinger und Evi Buhmann wiederrum richteten ihren Dank an Kerstin Mayer. Als Fördermitglied trägt sie ganz wesentlich dazu bei, dass das Rote Kreuz anderen Menschen helfen kann. Die finanziellen Beiträge fließen in die Unterstützung der ehrenamtlichen Struktur, beispielsweise werden davon Aus- und Weiterbildungen bezahlt oder wichtige Ausrüstung angeschafft. Auch derzeit läuft im Landkreis Passau wieder eine Werbeaktion. Die Werber sind noch bis zum 31. Juli in den Gemeinden Hofkirchen, Vilshofen, Aldersbach, Aidenbach, Beutelsbach, Ortenburg, Fürstenzell, Haarbach, Bad Griesbach, Tettenweis, Neuburg am Inn, Ruhstorf an der Rott sowie Neuhaus am Inn unterwegs, um über die Fördermitgliedschaft zu informieren. Sie tragen einen speziellen Ausweis bei sich und beachten selbstverständlich die aktuell geltenden Schutzvorschriften. „Derzeit haben wir rund 15.500 Fördermitglieder – wir sind für jedes einzelne sehr dankbar und würden uns sehr freuen, wenn die Zahl weiter steigt“, so Kurzböck. Bei Rückfragen zur Fördermitgliedschaft können sich Interessierte an Heidi Maier, die beim Kreisverband Passau für die Fördermitgliederwerbung zuständig ist, wenden. Sie steht montags bis freitags von 7.30 bis 11.30 Uhr gerne für Rückfragen bereit (Telefon 0851/959 89 48).