Bestmögliche Versorgung für Wundpatienten - Erfolgreiche Qualifizierung: Michael Sperlein ist erster Fachtherapeut für Wunden im BRK
„Menschen mit chronischen, langanhaltenden, nicht heilenden Wunden zu helfen – das ist immer eine große Herausforderung und mein Hauptanliegen“ – mit diesem Worten fasst Michael Sperlein zusammen, warum er sein Fachwissen in Sachen Wundversorgung unbedingt ausbauen wollte. Der Pflegeberater und Wundexperte beim BRK-Kreisverband Passau hat deshalb an einer intensiven Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen. An der Bayerischen Pflegeakademie in München hat er die Qualifikation zum Fachtherapeuten für Wunden, zertifiziert nach der Initiative chronischer Wunden (ICW), erfolgreich absolviert. Zentral bei der Zusatzqualifizierung: Neben umfassenden Kenntnissen zu gängigen Therapiemaßnahmen beispielsweise bei Verbrennungen, Verätzungen, Unterschenkel- oder Drückgeschwüren sowie dem Fachwissen auch zu seltenen Wundursachen wurde den Absolventen ein erweitertes Verständnis zu den Ursachen und dem Krankheitsgeschehen nähergebracht. „Es ist wichtig, das große Ganze im Blick zu haben. Denn es reicht nicht, zu wissen, welcher Verband auf welche Wunde gehört“, so Sperlein. Als Beispiel führt er Fußwunden an, die gerade bei Diabetikern sehr leicht entstehen können. „Natürlich sorgt man für das passende Verbandsmaterial. Als Fachtherapeut für Wunden gehört es nun aber auch zu meinen Aufgaben, zu überprüfen, ob die Diabetesbehandlung richtig eingestellt ist oder ob die orthopädischen Schuhe optimal sitzen, damit Wunden schneller heilen oder gar nicht erst entstehen können.“ Im Rahmen der Qualifizierung habe zudem die Einbeziehung und Schulung der Patienten eine wichtige Rolle gespielt. „Den Patienten ein Verständnis für die jeweilige Wunde oder Krankheit zu geben und sie dafür zu sensibilisieren, richtig damit umzugehen, kann dazu beitragen, die Heilung voranzutreiben“, ist Sperlein überzeugt. Als Fachtherapeut für Wunden sorgt Michael Sperlein weiterhin für eine professionelle Wundbehandlung im therapeutischen Team. Insbesondere bei schwierigen Wundsituationen leitet er die optimale Zusammenarbeit aller an der Behandlung beteiligten Akteure an. „Vom Wundexperten über den Gefäßchirurgen bis hin zum Schuhmacher – es ist wichtig, dass sämtliche Beteiligte als Einheit funktionieren“, betont Sperlein.
Er ist sehr froh darüber, dass er die herausfordernde Qualifizierung erfolgreich abschließen konnte. „Das Fachwissen wurde stark vertieft und das war natürlich mit viel Lernaufwand verbunden. Am Ende folgte auf die schriftliche Prüfung ein Kolloquium. All das war sehr arbeits- und zeitintensiv, doch ich bin davon überzeugt, dass sich die Mühe gelohnt hat“, sagt Sperlein. Schließlich stehe für ihn selbst und den BRK-Kreisverband Passau die bestmögliche Versorgung der Menschen in Stadt und Landkreis Passau im Vordergrund. „Zudem belegen Zahlen, dass Bedarf besteht. Statistiken zufolge gibt es in ganz Deutschland rund 2,7 Millionen Betroffene mit Wunden – Tendenz steigend. Und die Dunkelziffer dürfte bereits jetzt noch weit höher liegen“, führt Sperlein aus. Seine neue Funktion ist übrigens nicht nur eine Premiere im Kreisverband Passau: Michael Sperlein ist derzeit im gesamten BRK der einzige Fachtherapeut für Wunden. Interessierten Kollegen steht er für Rückfragen gerne zur Verfügung.