In der Katastrophe miteinander verschmolzen
Helfer von BRK und Malteser Hilfsdienst arbeiteten beim Hochwasser-Einsatz so eng zusammen wie selten zuvor.
PNP 25.06.2013, ein Bericht von Elke Zanner.
Wer bin ich: BRKler oder Malteser?
Während der Hochwasserkatastrophe
war sich so mancher
Helfer da bisweilen nicht mehr so
sicher und meldete sichamTelefon
auch schon mal unter dem Namen
der "Konkurrenz". In diesen Tagen
waren die beiden Organisationen
wie miteinander verschmolzen -
eine derart intensive Kooperation
gab es nicht mehr seit dem großen
Übersiedler-Einsatz im Jahr 1989.
Wer bin ich: BRKler oder Malteser? Während der Hochwasserkatastrophe war sich so mancher Helfer da bisweilen nicht mehr so sicher und meldete sich am Telefon auch schon mal unter dem Namen der "Konkurrenz". In diesen Tagen waren die beiden Organisationen wie miteinander verschmolzen - eine derart intensive Kooperation gab es nicht mehr seit dem großen Übersiedler-Einsatz im Jahr 1989.
"In diesem Umfang war es wohl einmalig", resümiert BRK-Kreisgeschäftsführer Horst Kurzböck bei einem Treffen am runden Tisch im Rotkreuzhaus. Dort hatten sich die Verantwortlichen und Einsatzleiter beider Organisationen versammelt, um dieses Mega-Unterfangen noch einmal Revue passieren zu lassen. An der Rotkreuzstraße befand sich während des Hochwassers auch die gemeinsame Einsatzzentrale. "Das gab es so auch noch nie", sagte Kurzböck, in dessen Büro ein Feldbett stand.
Während des Hochwassers waren 552 Helfer beider Organisationen im Wechsel rund um die Uhr im Einsatz. Viele hatten sich extra Urlaub genommen, um helfen zu können. Während in der Öffentlichkeit vor allem Feuerwehr, Bundeswehr oder THW im Fokus standen, sorgten BRK und Malteser vor allem dafür, dass im Hintergrund alles lief. Dazu gehörte die Versorgung der Hilfskräfte in der Dreiländerhalle, in der sich zum Teil bis zu 1200 Menschen aufhielten und täglich bis zu 500 Helfer übernachteten. Rund 110 000 Portionen an Essen brachten das Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst im ganzen Stadtgebiet unters Volk. Auch bei der Versorgung und Betreuung der vielen freiwilligen Helfer, zum Beispiel der Studenten, war ihre Erfahrung gefragt.
Mehr denn je waren beide Organisationen in diesen Tagen auf ihre ehrenamtlichen Helfer angewiesen, schließlich musste neben dem riesigen Betreuungseinsatz in dieser Zeit auch der normale Rettungsdienst aufgestockt werden und der zusätzliche Hintergrunddienst gewährleistet sein. Aus diesem Grund mussten viele ehrenamtliche Helfer zusätzlich rekrutiert werden. Für die Passauer sei es wichtig zu wissen, dass es diese Schlagkraft gibt, sagte Rainer Breinbauer, der Diözesan-Geschäftsführer der Malteser. "Denn das Hochwasser wird wiederkommen."
Neue Kraft und frische Motivation schöpften BRKler und Malteser während der kritischen Tage immer wieder aus der Dankbarkeit der Menschen. Trotz all der Schicksale, die die Helfer hautnah miterlebten, "ging die Arbeit oft nur mit Witz und Spaß", sagte Andreas Degelmann, der stellvertretende Bezirksgeschäftsführer bei den Maltesern.
"Die Bevölkerung kann stolz sein auf das, was da geleistet wurde", sagte Walter Tauebender gerade auch in seiner Funktion als BRK-Kreisvorsitzender. Für Diözesanleiter
Georg Adam Freiherr von Aretin war dieser Gemeinschaftseinsatz der Beweis dafür, "dass wir in Deutschland das best-Helfer von BRK und Malteser Hilfsdienst arbeiteten beim Hochwasser-Einsatz so eng zusammen wie selten zuvor In der Katastrophe miteinander verschmolzen organisierte Ehrenamt haben: Wir machen das ganze Jahr über Trockenübungen und im Ernstfall funktioniert dann auch alles." Das bestätigt auch Horst Kurzböck: "Auch wenn nicht in jeder Situation alles hundertprozentig gelaufen ist, es passiert ja alles live und in einer Extremsituation - so richtig danebengegangen
ist nichts." Kurzböck hat das auch schwarz auf weiß. Fanpost gab es unter anderem
aus Dachau: Die VI. Bereitschaftspolizeiabteilung bedankte sich in ihrem Brief für die beeindruckende Logistik, die sie bei ihrem Aufenthalt in der Dreiländerhalle erleben konnte.