Im Ernstfall immer einen Schritt voraus
Optimale Abstimmung der Stabsarbeit: Schulung beim BRK-Kreisverband Passau
Eine Karambolage auf der Autobahn mit Vollsperrung mitten im Winter, eine Explosion in einem Einkaufszentrum, wegen der mehrere Straßenzüge evakuiert werden müssen, oder eine Jahrhundertflut, wie sie das Passauer Land im Sommer 2013 erlebt hat: Tagtäglich kann eine unvorhergesehene Katastrophe zur Realität werden. Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, hat der BRK Kreisverband Passau einen Lehrgang für die Mitglieder von Führungsstäben durchgeführt. "Dieser Lehrgang soll die Grundlagen dafür liefern, dass die Zusammenarbeit der verschiedenen Stäbe an den Schnittstellen noch besser werden kann", so Uwe Suchomel, Bereichsleiter Bildung beim BRK Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz. Die Besonderheit bei der Schulung: Erstmals beim BRK Kreisverband Passau hat neben den Führungspersonen in den Einsatzstäben des Roten Kreuzes auch die Führungsgruppe Katastrophenschutz der Stadt Passau an dem Lehrgang teilgenommen. "Das Teamwork ist für eine gute Einsatzführung ganz besonders wichtig. Jeder muss bei einem Großeinsatz seine Aufgabe genau kennen. Deshalb ist es sehr sinnvoll, im Rahmen solcher Schulungen den Ernstfall zu proben", erklärte Suchomel. Für die Teilnehmer hatte der Lehrgangsleiter neben theoretischem Basiswissen auch viele hilfreiche Tipps aus der Praxis im Gepäck. Schließlich waren die Lehrgangsteilnehmer gefordert, verschiedene Szenarien durchzuspielen. So sollte eingeübt werden, Sekundenentscheidungen zu treffen. "Im Ernstfall ist keine Zeit da, um lange zu grübeln. In den Stabsstellen muss im richtigen Moment die richtige Entscheidung getroffen werden", betonte Suchomel. Die Praxisübungen sollten den Teilnehmern deshalb auch Sicherheit vermitteln und die Angst vor Einsätzen nehmen. Weiterhin gelte es bei einer Katastrophe, immer einen Schritt voraus zu sein. "Vorrangig wichtig ist, dass man schnell aus der Chaosphase herauskommt. Man muss vom Reagieren ins Agieren übergehen und immer vorausdenken, was als Nächstes passieren könnte", sagte Suchomel.