Helfen in allen Lebenslagen
Rot-Kreuz-Gemeinschaft Wildenranna feiert am Samstag ihr 40-jähriges Bestehen
PNP 21.05.2015
Wildenranna. Seit 40 Jahren besteht die Rot-Kreuz-Gemeinschaft Wildenranna. Der Geburtstag wird am kommenden Samstag ab 18 Uhr im Gasthaus Falkner gefeiert.
Ein Blick in die Geschichte der Gemeinschaft: Sechs Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, im Oktober 1951, wurde auf Betreiben von Arthur Würfl aus Wegscheid im Gasthaus Sicklinger in Wildenranna ein Erste-Hilfe-Kurs abgehalten. Leiter des Kurses war der damalige Chefarzt des Krankenhauses Wegscheid, Dr.med. Jörissen.
Sein Helfer und Ausbilder war Arthur Würfl, Kolonnenführer aus Wegscheid. An diesem Lehrgang nahm auch der damalige Bürgermeister Anton Kornexl teil.
Nach Beendigung des Lehrgangs schlug Arthur Würfl vor, in Wildenranna eine Rot-Kreuz-Gruppe zu gründen. Das griffen die Teilnehmer auf, als Gruppenführer wurde Hermann Altendorfer und als Schriftführer und Kassier Hermann Schlager gewählt.
1954 wurde im eben erst fertiggestellten neuen Pfarrheim ein weiterer Lehrgang für Erste Hilfe
abgehalten. Es war ein überaus zahlreicher Besuch zu verzeichnen, insgesamt nahmen 33 Personen daran teil, heißt es in der Chronik.
In den folgenden Jahren wurde es still um die Ranninger Rot-Kreuzler, bis zur Neugründung am
19. Januar 1975. "Wildenranna hat wieder einen Rotkreuzzug", lautete die Schlagzeile. Die Leiterin der Frauenbereitschaft hieß Fanny Hartl, Zugführer war Walter Kropfmüller, Ausbilder Alois Schaubert. Im selben Jahr fand die erste Sanitätsausbildung statt. Im Juli 1975 weihte Pfarrer Staudinger das Banner. Im Rahmen der Feiern wurde eine Übung abgehalten und für die "Aktion Sorgenkind" gesammelt. Das Ergebnis: über 800 Mark.
Weitere herausragende Daten: Der Sanitätszug wurde am 20. Mai 1978 zur Kolonne erhoben, im August 1980 wurde die Fahne geweiht. Im Juli 1981 wurden die Jugendrotkreuzgruppe
und die Wasserwacht gegründet. 1988 zogen die Rotkreuzler um, dazu wurde eine Wohnung umgebaut. Diese Unterkunft bot beste Bedingungen für eine gute Ausbildung.
1988 wurde die Gruppe Katastrophenschutz Wildenranna dem Bayerischen Katastrophenschutzzug Passau Land unterstellt. Der erste Katastrophenschutz-Einsatz
war 1989, die Übersiedlerwelle aus der DDR hatte den größten Einsatz
des Roten Kreuzes nach dem 2. Weltkrieg ausgelöst. Tausende von Helfern waren monatelang im Einsatz. Frauen und Männer der Bereitschaft Wildenranna haben beim Aufbau, Betrieb und Abbau der Zeltlager in Tiefenbach und Vilshofen und bei der Betreuung der Flüchtlinge geholfen. Sie versorgten die Menschen mit warmen Mahlzeiten und Kleidung oder betreuten
sie in Notunterkünften.
Weitere große Einsätze waren 2002 beim Hochwasser in Obernzell, 2006 bei der Schneekatastrophe und 2013 beim Jahrhundert-Hochwasser.
Die Bereitschaft Wildenranna ist aber nicht nur helfend unterwegs, sie organisiert seit Jahrzehnten den Nikolauseinzug in Wildenranna und schickt die Heiligen zu den Kindern.
Im Lauf der Jahre wurden Ausrüstung und Fuhrpark auf Vordermann gebracht, die Mitglieder bildeten und bilden sich laufend fort. ? red