Hand in Hand durch die Krise: BRK-Kreisverband Passau zieht Zwischenfazit zur Bewältigung der Corona-Krise
Besondere Herausforderungen sind nichts Neues für den BRK-Kreisverband Passau. Das gesamte Team ist für den Ernstfall stets gerüstet – seien es Katastrophenlagen nach Naturereignissen wie Starkregen oder Sturm oder Anforderungen, wie sie im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 entstanden sind. „Auch die Corona-Krise konnten und können wir vorbildlich meistern – und so etwas gab es bislang wirklich noch nie“, betonte Kreisvorsitzender MdL Walter Taubeneder im Rahmen einer Vorstandssitzung, bei der ein erstes Fazit zur Krisenbewältigung gezogen wurde. „Der Jahresabschluss 2019 zeigt, dass wir auf ein sehr gutes Jahr zurückblicken können. In diesem Jahr haben wir allerdings bereits erlebt, wie schnell unerwartete Situationen alles auf den Kopf stellen können“, so Taubeneder. Als die Bevölkerung in Stadt und Landkreis Passau angehalten war, während der Ausgangsbeschränkungen nur aus triftigen Grund das Haus zu verlassen, soziale Kontakte zu meiden und wenn möglich aus dem Homeoffice zu arbeiten, gab es für die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter des Roten Kreuzes keinerlei Verschnaufpause. In Windeseile mussten sämtliche Dienste an die neue Situation angepasst werden. „Ein Beispiel dafür sind unsere ambulanten Dienste. Wir versorgen täglich rund 1100 Personen in Stadt und Landkreis Passau. Damit die größtmögliche Sicherheit für die Patienten und Mitarbeiter gewährleistet werden konnte, musste natürlich viel umgestellt werden – von der Einteilung der Schichten bis hin zur Schichtübergabe“, berichtet Kreisgeschäftsführer Horst Kurzböck. Für die Patienten und Mitarbeiter war und ist das kein einfaches Unterfangen, schließlich muss auf körperliche Distanz geachtet werden – und das ist in der ambulanten Versorgung nur schwer möglich. „Für die Mitarbeiter bedeutet das eine deutlich höhere physische und psychische Belastung. Und natürlich ist die Situation auch für die Patienten nicht leicht. Oftmals sind die Pflegekräfte ihr einziger Besuch. Sie vermissen persönliche Zuwendung, und sei es nur ein Händeschütteln“, so Kurzböck. Eine besondere Herausforderung ist die Corona-Krise natürlich auch für den Rettungsdienst. „Die Mitarbeiter fahren ja zu einem Einsatz, ohne vorher genau zu wissen, was dort auf sie zukommt – das alleine ist schon schwierig. Nun kommt aber noch das Corona-Virus hinzu. Einsätze können sicherheitshalber nur noch mit professioneller Schutzausrüstung gefahren werden. Das ist deutlich anstrengender und auch sehr unbequem für unsere Retter“, so Kurzböck. „Der Vorstandschaft und der Geschäftsführung war selbstverständlich sehr daran gelegen, die Mitarbeiter zu schützen“, erzählt Kurzböck. Weiter sei die Zusammenarbeit mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz in Stadt und Landkreis Passau sehr positiv hervorzuheben.
Der Kreisgeschäftsführer berichtete zudem vom BRK-Seniorenheim „Unter den Linden“ in Rotthalmünster, das trotz der herausfordernden Situation gut durch die vergangenen Monate gekommen sei. „Wir haben vorsorglich eine Isolierstation eingerichtet, um für den Ernstfall gewappnet zu sein und Corona-Verdachtsfälle getrennt von den anderen Bewohnern unterbringen zu können“, so Kurzböck. Die Bewohner seien engmaschig untersucht worden. Glücklicherweise gab es unter den 99 Bewohnern und den Mitarbeitern keine einzige Covid-19-Infektion.
Während einerseits die vielfältige Hilfe unter erschwerten Bedingungen also fortgesetzt werden konnte, mussten andererseits in den vergangenen Monaten einzelne Dienste vorübergehend eingestellt werden. Ein Beispiel dafür sind die hauswirtschaftlichen Bereiche. Auch die Tagespflegeeinrichtungen in Passau, Vilshofen und Untergriesbach mussten während des Lockdowns geschlossen werden. Mittlerweile können Tagesgäste zwar wiederkommen, allerdings gelten nach wie vor strenge Hygienerichtlinien und die Anzahl der gleichzeitig anwesenden Gäste ist begrenzt. Auch weitere Angebote sind bereits aus der Zwangspause zurück. So werden seit Anfang Juli Aus- und Fortbildungen wie Erste-Hilfe-Kurse wieder angeboten – natürlich auch unter Einhaltung der derzeit gängigen Maßnahmen. „Wir sind als BRK-Kreisverband sehr gut durch die Krise gekommen. Das war nur möglich, weil alle an einem Strang gezogen haben. Das Ehrenamt und die hauptamtlichen Mitarbeiter haben Hand in Hand gearbeitet und sich unterstützt und ergänzt, wo es nötig war. Das war eine tolle Leistung und das ist die große Stärke des Roten Kreuzes“, betont Vorsitzender Taubeneder. Er lobt zudem das umsichtige Handeln aller Mitarbeiter, die an der jeweiligen Position Tag für Tag ihr Bestes gaben und geben, um anderen helfen zu können. „Alle haben wieder einmal aufs Neue ihre außerordentliche Professionalität unter Beweis gestellt und zudem bewiesen, dass auf das Rote Kreuz Verlass ist – ganz egal, was passiert.“ Gemeinsam mit seinen Stellvertretern Helmut Willmerdinger und Evi Buhmann sowie der Kreisgeschäftsführung möchte sich Walter Taubeneder bei allen Helfern des BRK-Kreisverbandes Passau für das außerordentliche Engagement bedanken.