Fortbildung Trauma-Management beim BRK Kreisverband Passau
Standardisierte Abläufe für noch bessere Patientenversorgung
Kein Einsatz gleicht dem anderen. Wenn der Rettungsdienst zu einem Notfall gerufen wird, wissen Notarzt, Rettungssanitäter und -assistenten in der Regel nicht, was sie dort erwartet. Trotzdem müssen sie die Lage schnell überblicken und nicht selten überlebenswichtige Entscheidungen treffen. "Schwerstverletzte Personen können viel besser versorgt werden, wenn der Rettungsdienst nach einem standardisierten Vorgehen handelt", erklärt Klaus Achatz, beim BRK-Kreisverband Passau zuständig für die Ausbildung im Rettungsdienst. Aus diesem Grund arbeitet das Passauer Rote Kreuz seit 2012 mit einem Trauma-Management-System. "Trauma-Management ist sozusagen wie ein roter Faden. Es beinhaltet feste, standardisierte Handlungsabläufe, die einstudiert werden können. Die Zielsetzung ist es, die Versorgung von Trauma-Patienten zu optimieren", so Achatz. Im Fokus stehe dabei insbesondere die Identifizierung lebensbedrohlicher Zustände am Unfallort, so dass die Patienten mit besonders schweren Verletzungen in der lebensrettenden "goldenen Stunde" nach dem Unfall in die Klinik gebracht werden können. "Trauma-Management muss aber geübt werden. Deshalb haben wir mit unseren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern Fortbildungen durchgeführt", fügte Achatz hinzu. Diese Fortbildungen bestanden aus drei Modulen. Zunächst stand das theoretische Wissen im Fokus. Im zweiten Block hatten die Rettungsdienstler dann die Gelegenheit, sich intensiv mit dem zur Verfügung stehenden Material zu beschäftigen. Wesentlicher Bestandteil des Trauma-Managements sind nämlich unter anderem die so genannten Spineboards, die der BRK-Kreisverband Passau für alle Rettungswägen angeschafft hat. "Ein Spineboard ist ein zusätzliches Hilfsmittel zur Rettung verunglückter Personen. Es erleichtert die Arbeit des Rettungsdienstes enorm. Ein Vorteil für den Patienten ist außerdem, dass er dank der sehr engen Zusammenarbeit zwischen dem BRK-Kreisverband Passau und den Kliniken auch zur Diagnostik in der Klinik auf dem Spineboard bleiben kann", erklärte Achatz. Im letzten Teil der Fortbildungen ging es schließlich um die optimale Zusammenarbeit im Team. "Damit es an der Einsatzstelle gut läuft, muss jeder wissen, was er zu tun hat und optimal gefordert sein", so Achatz. Mit Hilfe verschiedener Fallbeispiele wurden mögliche Einsatzszenarien durchgespielt und anschließend analysiert.