Erfolgreicher Abschluss: 18 neue Rettungsdiensthelfer für den BRK-Kreisverband Passau
Ein Mountainbiker, der nach einem Sturz im unwegsamen Gelände unter einer Verletzung im Bauchraum leidet, ein Patient mit unstillbarem Nasenbluten oder eine Frau, die über ausstrahlende Brustschmerzen klagt: Die 18 neuen Rettungsdiensthelfer des BRK-Kreisverbandes Passau stellten am vergangenen Wochenende eindrücklich unter Beweis, dass sie wissen, was in Notfällen wie diesen zu tun ist. „Alle 18 Prüflinge haben den Fachlehrgang Rettungsdienst erfolgreich abgeschlossen“, freute sich Lehrgangsleiterin Katrin Kasberger.
Der Weg zur bestandenen Prüfung war lange. Die besondere Herausforderung: Der Lehrgang wird neben Beruf oder Ausbildung und somit rein in der Freizeit absolviert. Seit Oktober 2023 haben die Teilnehmer an dutzenden Wochenenden 160 Unterrichtseinheiten besucht, um das Basiswissen für den Rettungsdienst von Grund auf zu lernen. Doch das Engagement hat sich ausgezahlt. Jedem Einzelnen gelang es, auch in der ungewohnten Prüfungssituation einen kühlen Kopf zu bewahren. „Eine Fähigkeit, die im Rettungsdienst-Alltag unerlässlich ist“, betonte Rettungsdienstleiter Klaus Achatz. Deshalb war bei der Prüfung besonders wichtig, wie die Rettungsdiensthelfer reale Fallbeispiele meistern. Darüber hinaus mussten sie eine Reanimation als Leitungsperson und Teamhelfer durchführen und eine schriftliche Prüfung mit 50 Fragen ablegen. Mit Günther Reit und Alois Vogel aus dem BRK-Kreisverband Freyung-Grafenau und Christine Sommer aus dem BRK-Kreisverband Rottal-Inn bewerteten drei externe Prüfer die Leistung der Absolventen.
Als klar war, dass die 18 Teilnehmer den Lehrgang erfolgreich abgeschlossen haben, war die Freude bei allen Beteiligten groß. „Der Fachlehrgang Rettungsdienst ist neben der Notfallsanitäterausbildung eine tragende Säule im Aufwuchssystem Rettungsdienst“, hob Achatz die Bedeutung der Ausbildung heraus. Das Aufwuchssystem sieht weitere Etappen vor. Die Rettungsdiensthelfer müssen noch ein mindestens 160-stündiges Praktikum bei einer Rettungswache absolvieren. Danach können sie als Fahrer im qualifizierten Krankentransport und Rettungsdienst eingesetzt werden. Darüber hinaus steht ihnen der Weg für die weitere Ausbildung zum Rettungssanitäter offen. Auch Kreisbereitschaftsleiter Jürgen Wöhnl freute sich über den Nachwuchs. Er brachte zum Ausdruck, dass das ehrenamtliche Engagement der frischgebackenen Rettungsdiensthelfer nicht selbstverständlich und gerade deshalb besonders wertvoll sei. Stellt sich die Frage: Was treibt die 18 Prüflinge an?
Helene Haselberger aus der Bereitschaft Bad Höhenstadt beispielsweise will im Ernstfall anderen Menschen besser helfen können. Die Ausbildung beschrieb sie als sehr interessant und lehrreich. „Es war wirklich eine ereignisreiche Zeit“, sagte auch Lisa-Maria Stopfinger, ebenfalls Mitglied der Bereitschaft Bad Höhenstadt. Der medizinische Bereich interessiert die gelernte Kinderkrankenschwester seit jeher, mit dem Fachlehrgang konnte sie ihr Wissen vertiefen. Bei Martina Unter aus der Bereitschaft Hauzenberg stand der Fachlehrgang Rettungsdienst schon lange auf der Wunschliste. „Jetzt sind meine Kinder größer und ich konnte es endlich verwirklichen“, freute sie sich. Besonders gut gefiel ihr das Miteinander der Teilnehmer. „Man wächst als Team zusammen“, so Martina Unter. Auch Theresa Schwaiberger und Felix Stifter aus der Bereitschaft Tiefenbach haben Spaß an der Gemeinschaft. Beide sind bereits bei der Freiwilligen Feuerwehr tätig und werden von ihrem neuen Know-how im Einsatzgeschehen profitieren. Ihr „Blaulicht-Fieber“ ist allerdings längst nicht gestillt. Theresa Schwaiberger möchte sich bis zur Rettungssanitäterin weiterbilden lassen – mit der Option, später hauptamtlich in diesem Beruf zu arbeiten.
Info: Im Oktober startet der Fachlehrgang Rettungsdienst erneut. Interessierte können sich für Informationen gerne an die Servicestelle Ehrenamt des BRK-Kreisverbandes Passau unter Telefon 0851 9598967 wenden.