Ein großes Lob für Menschlichkeit und Präsenz
20 Rotkreuzler nehmen beim Ehrenabend im Rathaussaal das Staatliche Ehrenzeichen in Gold und elf Helfer das silberne Ehrenzeichen entgegen.
Von Theresia Wildfeuer (PNP 03.10.2013)
31 Engagierte des Roten Kreuzes, von Wasser- und Bergwacht aus Stadt und Landkreis haben bei einem feierlichen Ehrenabend im Großen Rathaussaal für ihren 25 oder 40 Jahre währenden freiwilligen Einsatz aus den Händen von OB Jürgen Dupper, Landrat Franz Meyer und Kreisverbandsvorsitzendem MdL Walter Taubender das Staatliche Ehrenzeichen in Silber oder Gold erhalten.
"Gerade 2013 haben wir erfahren, was wir an Ihnen haben. Landkreis und Stadt durften Sie von ihrer besten, ja üblichen Seite kennen lernen", sagte OB Jürgen Dupper den Ehrenamtlichen. Jene, die seit Jahrzehnten im Bayerischen Roten Kreuz (BRK), bei Wasser- und Bergwacht für Landkreis, Stadt und Gemeinden ihren Dienst leisten, stünden zu Recht im Mittelpunkt des Festabends, zu dem zahlreiche Besucher kamen, darunter Jubilare, MdL Konrad Kobler, Bürgermeister, BRK-Kreisvorstandschaft mit Geschäftsführer Horst Kurzböck und Vertreter der Bereitschaften. Es habe Tradition, dass die Ehrenamtlichen einmal im Jahr ausgezeichnet werden. Es sei ihm wichtig, die Kultur der Anerkennung hoch zu halten und zu pflegen.
"Sie alle leisten einen Beitrag, die Welt zu verbessern", sagte der OB den Geehrten. Sie stellten ihre Zeit und Kraft in den Dienst der Allgemeinheit. Die vielen Ehrenamtlichen bekundeten eine hohe Bereitschaft, sich einzubringen. Dies habe das Juni-Hochwasser gezeigt, als die Flut eine große Welle der Hilfsbereitschaft auslöste. Die Gesellschaft lebe von Bürgern, die zur Gestaltung des Gemeinwohls beitragen. Der Begriff "Ehrenamt" erscheine "angestaubt". Man spreche daher auch von der Freiwilligenarbeit, vom bürgerschaftlichen Engagement. Doch es sei ehrenvoll, sich für andere einzusetzen. Und es handle sich um ein Amt, das mit Verlässlichkeit verbunden ist, dessen Aufgaben vielfältig sind. Es zeuge zudem von Großzügigkeit, eigene Bedürfnisse zurückzustellen. Das Wort "Ehrenamt" sei daher richtig gewählt. Er würdigte die jahrelange Treue und den Einsatz der Ausgezeichneten.
Auch Landrat Franz Meyer zollte ihnen und den anderen rund 4000 Bürgern, die sich im BRK-Kreisverband engagieren, Respekt. Sie seien Vorbilder, zeigten Solidarität, Hilfsbereitschaft und Gemeinsinn. Von ihrem Engagement profitierten alle. Gerade das BRK stehe für die direkte und unmittelbare Hilfe in Notsituationen. Die Flutkatastrophe habe einmal mehr bewiesen: "Auf unsere Hilfsorganisationen, Rettungsdienste und das BRK ist Verlass", lobte Meyer. Man dürfe von Glück sprechen, dass es in der Heimat so viele Freiwillige gibt, die sich mit Freude unter dem Zeichen des Roten Kreuzes zusammenfinden.
Die Jubilare seien die Pfeiler einer Gesellschaft, deren wertvollstes Gut die gelebte Verantwortung für die Mitmenschen ist, sagte der Landrat. Sie erwarben in den vielen Dienstjahren Wissen und einen großen Erfahrungsschatz und damit auch die erforderliche Routine und Sicherheit für Hilfseinsätze. Das BRK sei auch deshalb eine schlagkräftige Gemeinschaft von Gleichgesinnten, weil es von Kameradschaft, Toleranz und der Freundschaft der Mitglieder getragen wird. Dazu gehöre auch der Festabend, mit dem die kommunale Familie "Vergelt's Gott" sagt. Es gelte auch den Familien und Hauptamtlichen. Das BRK sei größter und umfassendster Dienstleister im Hilfe- und Wohlfahrtsbereich, eine der großen "Qualitätsmarken unserer Zeit".
MdL Walter Taubeneder gratulierte den neuen Ehrenzeichenträger nach der Verleihung, zu der auch die jeweiligen Bürgermeister und Bereitschaftsleiter auf die Bühne kamen. Das Ehrenamt sei gerade in der heutigen Zeit eines der wertvollsten Güter. Dies habe man bei der Hochwasserkatastrophe gesehen. Hier seien viele Hände, egal ob mit einer Schaufel oder einer Wurstsemmel, zur Stelle gewesen. Die Hilfe sei nicht selbstverständlich. Denn alle müssten ihren Alltag bewältigen. Stress, persönliche Probleme, Beruf und Familie gelte es zu vereinbaren. Dennoch ließen sich die Helfer nicht von den Herausforderungen abschrecken. Stadt und Landkreis könnten stolz auf das enorme Engagement bei Berg- und Wasserwacht, Rettungsdienst, Jugend-Rot-Kreuz, Seniorenbetreuung, Hundestaffel oder Blindenreport sein. Nicht nur haupt- und nebenberufliche Mitarbeiter, auch Fördermitglieder ermöglichten die Leistungen, die das BRK 365 Tage im Jahr bietet. Menschlichkeit und Präsenz seien nur zwei Schlagworte, für die der Kreisverband einstehe.
Das goldene Ehrenzeichen erhielten 18 Rotkreuzler für 40 Jahre Einsatz. Zu ihnen zählten: Ottmar Maly von der Wasserwacht Aidenbach; Elisabeth Braml und Gabriele Wenig vom BRK Eging am See; Markus Lindmeier und Alois Freudenstein vom BRK Engertsham; Günther Gaisbauer vom BRK Ruhstorf; Konrad Mairinger vom BRK Nottau; Alois Schneider und Rudolf Heinemann vom BRK Ortenburg; Dr. Wolfgang Baier von der Bergwacht Passau; Manfred Kreschmer von der Wasserwacht Pocking; Walter Seidl vom BRK Rotthalmünster; Christine Heinzel vom BRK Tiefenbach; Christine Sigmund und Erich Ehrenthaler vom BRK Tittling sowie Albertine Wiesmeier, Josefine Huber und Hildegard Huber vom BRK Tettenweis.
Elf Mitglieder bekamen für 25 Jahre Engagement das Ehrenzeichen in Silber. Dazu gehörten: Anita Wallner vom BRK Eging am See; Dr. Bernhard Beckenkamp vom BRK Neukirchen am Inn; Erika Rößner, Erik Leopoldseder und Manfred Sagmeister vom BRK Dommelstadl; Florian Hackinger und Alexander Sonnleitner von der Bergwacht Hauzenberg; Christian Bieringer vom BRK Nottau; Stefan Unger und Max Sperk vom BRK Rotthalmünster sowie Marianne Donaubauer vom BRK Windorf. Das Trio "Jazz Time" umrahmte den Festabend.