Blutspender lassen sich von Corona nicht abhalten - BRK-Kreisverband Passau stellt fest: Bereitschaft zum Blut spenden ist weiter vorhanden
Diese Nachricht macht Mut und ist ein eindrückliches Beispiel für Solidarität und Nächstenliebe auch in Krisenzeiten: Die Blutspender im Einzugsbereich des BRK-Kreisverbandes Passau trotzen der Corona-Pandemie. „Zu Beginn haben wir durchaus damit gerechnet, dass unter Umständen weniger Menschen zu den Terminen kommen könnten. Zum Glück ist das überwiegend nicht der Fall“, stellen Josef Schicho von der Servicestelle Ehrenamt und Gernot Wenig fest. Sie sind im Kreisverband gemeinsam für das Thema Blutspende verantwortlich. Im Gegenteil: Bei zahlreichen Blutspendeterminen übertraf die Spendenbereitschaft sogar die Erwartungen. „Die Bereitschaft Breitenberg hatte beispielsweise mit 90 Spendern gerechnet. Am Ende waren es über 140. Auch in Vilshofen kamen 40 Frauen und Männer mehr zur Blutspende, als die Bereitschaft eingeplant hatte“, so Schicho. Das bedeutet einerseits, dass die langjährigen Spender dem Blutspendedienst weiter die Treue halten, und zugleich, dass sich viele Menschen zum ersten Mal entscheiden, Blut zu spenden. Auch die beiden Termine in Passau, die kürzlich angeboten wurden, erfreuten sich großer Beliebtheit. 502 Frauen und Männer kamen zur Blutspende. Gerechnet hatten die Verantwortlichen mit 470 Personen. In Passau konnten die Spender zudem ein relatives neues Angebot nutzen und sich zugleich typisieren lassen. Hier arbeitet das Rote Kreuz eng mit der Aktion Knochenmarkspende Bayern zusammen.
Die Blutspender nehmen gerne in Kauf, dass die Termine derzeit etwas anders ablaufen als in „normalen“ Zeiten. Eine vorherige Anmeldung ist erwünscht. Zudem wurden die ohnehin strengen, hygienischen Regularien, die beim Blut spenden gelten, im Zuge der Corona-Pandemie nochmals intensiviert. „Der Schutz der Spender und unserer Helfer muss natürlich gewährleistet sein“, betont Gernot Wenig. Unter anderem wird von den Helfern aus den Bereitschaften darauf geachtet, dass die Spender stets den Mindestabstand zueinander einhalten, sich die Hände desinfizieren und einen geeigneten Mund-Nasen-Schutz tragen. Die Verpflegung, die früher zu den Terminen gehörte, muss derzeit ausgesetzt werden. Normalerweise habe Blut spenden auch viel mit Gemeinschaft zu tun. Bei den Terminen würden soziale Kontakte gepflegt, an manchen Orten gebe es sogar Blutspendestammtische. All das fällt nun weg. „Die Spender reagieren darauf mit großem Verständnis“, sagen Schicho und Wenig. Doch woher kommt die anhaltende Bereitschaft der Menschen, ihr Blut zu spenden? Gerade in einer Zeit, in der sich viele ein Stück weit hilflos fühlen, auf vieles verzichten müssen und der Blick in die Zukunft ungewisse Perspektiven bereithält, sei es den Menschen wichtig, etwas tun zu können und zu helfen, vermutet Schicho. Er stellt heraus, wie wichtig das Blut spenden ist. „Neben Corona gibt es ja noch andere Krankheiten und es passieren auch Unfälle. Für viele Kranke und Verletzte sind Blutpräparate überlebenswichtig.“ Diese Tatsache wird am Beispiel des Wegscheiders Norbert Klotzsch deutlich. Er hatte kürzlich innere Blutungen erlitten und war mit großer körperlicher Schwäche – ausgelöst durch den hohen Blutverlust – ins Krankenhaus eingeliefert worden. Hier wurden ihm insgesamt vier Blutkonserven zugeführt. „Hätte ich die Blutspende nicht bekommen, würde ich jetzt vielleicht nicht mehr hier sitzen“, sagt der 66-Jährige. Es sei einem gar nicht bewusst, wie wichtig Fremdblut im Ernstfall sein kann, bis man als Patient selbst auf die lebensspendende rote Flüssigkeit angewiesen sei. „Für mich ist jeder einzelne Blutspender ein Lebensretter“, betont Klotzsch. Auch den Helfern, die die Blutspendetermine organisieren, ist er sehr dankbar. Diesem Dank schließt sich BRK-Kreisbereitschaftsleiter Jürgen Wöhnl gerne an. Die Helfer würden sich auch in Krisenzeiten unermüdlich aus Liebe zum Nächsten engagieren und gerade jetzt im Zuge der Corona-Pandemie für die Sicherheit der Blutspender sorgen. Im Kreisverband Passau betreuen 22 Bereitschaften an insgesamt 20 Orten die Blutspendetermine.